Ehrenbürger Josef Gandorfer
Bürgermeister Johann Grau bei der Verleihung der Ehrenbürgerurkunde an Josef Gandorfer.

 

Josef Gandorfer zum Ehrenbürger ernannt

Zu einer festlichen Gemeinderatssitzung hatte Bürgermeister Johann Grau am Montagabend in den Sitzungssaal des Rathauses eingeladen und neben den Mitgliedern des Gemeinderats waren die Familien des neuen Ehrenbürgers, Altbürgermeister und Ehrenbürger Xaver Eggl, die Träger des gemeindlichen Ehrenzeichens, Altbürgermeister Hans Rampf, die Rektorin der Grundschule Susanne Zellmeier und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und Bauhof der Einladung gefolgt.

Nach der Begrüßung gab Uli Goß einen kurzen Abriss über wichtige Ereignisse der Gemeindeentwicklung nach dem Krieg. Der Zustrom von Flüchtlingen und Vertriebenen nach dem 2. Weltkrieg aus den Ostgebieten, mit den vielen fleißigen gebildeten Ärzten, Handwerkern, Landarbeitern, war trotz aller Belastungen letztlich ein Gewinn für die Gemeinde. Ebenso die Gründung eines Schulverbandes der mit dem Bau der neuen Schule mit Turnhalle einherging. Der verstorbene Ehrenbürger und Altbürgermeister Josef Zellmeier habe hier mit Weitblick bereits die Notwendigkeit dieser neuen Schule als Vorstufe zur erwarteten Gebietsreform erkannt. Die junge Lehrerschaft, die nach Laberweinting versetzt worden war,  habe dabei im Gemeinde- Vereins- und auch Kulturleben neue Akzente gesetzt.

In  seiner Laudatio hob Bürgermeister Johann Grau hervor, dass die  Ernennung zum Ehrenbürger üblicherweise die höchste von einer  Gemeinde vergebene Auszeichnung für eine Persönlichkeit ist, die sich in herausragender Weise um das Wohl der Bürger oder das Ansehen des Ortes und der Gemeinde verdient gemacht hat und dazu gehöre zweifellos Josef Gandorfer. Mit dieser Auszeichnung so der Bürgermeister seien keine materiellen Leistungen verbunden, die die Gemeinde dem neuen Ehrenbürger gewährt, es ist eher umgekehrt, denn die Gemeinde ehrt damit eine Person, die der Gemeinde und ihrer Bevölkerung etwas gegeben hat, das nicht in materiellem Wert gegengerechnet werden könne.

 

Mehr als ein halbes Jahrhundert

Seit 1965, als er an die Volksschule in Laberweinting kam, habe er sich  neben seiner Lehrertätigkeit in das Dorf- und Gemeindeleben eingebracht.

Beim VfR Laberweinting  als Trainer einer über Jahre hinweg erfolgreichen Fußballmannschaft nahe am A-Klassenaufstieg.

Bei der Gründung des Wandervereins war er bei der Organisation beteiligt, ebenso 1970, als der Skiclub ins Leben gerufen wurde. Der Skiclub ist bis heute eine überregional bekannte und erfolgreiche Abteilung des Vereins.

Aktive  Mitgliedschaften bei den Anglerfreunden Laberweinting, beim Schützenverein und in der Liedertafel waren für ihn fast schon obligatorisch.

Den Schwerpunkt seines  sportlichen Engagements in Laberweinting verlegte er nach Gründung der TT-Abteilung im Jahre 1970 auf die Förderung des Nachwuchses für den TT-Sport. Heute  freut sich die TT-Abteilung über vier Herren- und eine Jugendmannschaft. Für das Tischtennis lebte er und er feierte mit den Herren-und Jugendmanschaften zahlreiche Erfolge und er machte damit Laberweinting überregional zu einem Aushängeschild für diesen Sport. 52 Jahre war er Vorstand der TT-Abteilung und die Übungsleiterzuwendungen spendete er dem Verein.

Als TT- Bezirksschulobmann 1975 organisierte er das Bezirksfinale,  Südbayerische Qualifikationsturniere und einmal sogar ein Landesfinale in Laberweinting.

Nach der Gebietsreform habe er  auf Landkreisebene das Amt eines Fachberaters für den Schulsport im Landkreis Straubing/Bogen übernommen. Leichtathletik, Schwimmen, Skilauf gehörten zu seinem Aufgabenbereich.

Am  Gymasium Mallersdorf vertrat er als Elternbeirat 14 Jahre lang  die Belange der Schülerinnen und Schüler aus dem Gemeindebereich.

Sport und Schule waren für ihn auch die Ebene, auf der er in den 24 Jahren seiner Gemeinderatstätigkeit dazu beitragen konnte, den Aufbau der durch die Gebietsreform geschaffenen neuen Gemeinde  mitzugestalten.

Auch der Fasching war ihm nicht fremd, so leitete er 17 Jahre lang den Laberweintinger Kinderfasching, zu dem die Kinder aus dem ganzen Labertal kamen und im großen Faschingszug durch den Ort marschierten.

 

Drei Heimatbücher verfasst

Eines müsse besonders hervorgehoben werden, den mit den  drei Heimatbüchern, die er verfasst hat, habe er Geschichtliches, Besonderes, Eigentümliches, Vergessenes und Interessantes aus der Gemeinde zusammengetragen und niedergeschrieben, ein Schatz auch für die nachfolgenden Generationen.

Mit Überreichung der Urkunde ernannte Bürgermeister Grau  Josef Gandorfer   

in Anerkennung seiner besonderen Verdienste um die Gemeinde zum Ehrenbürger der Gemeinde Laberweinting.

Anschließend erfolgte der Eintrag in das Goldene Buch der Gemeinde  und mit Überreichung eines Blumenstraußes an die Ehefrau Marianne auch eine Würdigung ihrer Arbeit, denn so der Geehrte, ohne sie hätte er nicht  in diesem Umfang ehrenamtlich arbeiten können.

Josef Gandorfer richtete dann auch sichtlich erregt Worte des Dankes an Bürgermeister und Gemeinderat für diese Ehrung, mit der er nicht gerechnet habe.

Alle Anwesenden wurden anschließend eingeladen, zu einem Imbiss und Umtrunk in den Rathausräumen.


Text: Uli Goß.